Zum 75. Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten hat Bundespräsident Horst Köhler dazu aufgerufen, sich weltweit für die Freiheit des Wortes einzusetzen.
Nur sollte er zuerst auch mal vor seiner eigenen Türe kehren, denn auch hierzulande sind immer noch einige Bücher verboten. Zum Beispiel viele revisionistische Bücher, meist mit der Begründung "Verherrlichung nationalsozialistischen Gedankenguts" oder "Volksverhetzung".
Das selbe Spiel mit "jugendgefährdenden Schriften".Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften besteht darauf zu behaupten, dass es sich bei der Indizierung nicht um Zensur handelt. Dem widersprach das Bundesverwaltungsgericht bereits 1967: "Die Indizierung einer jugendgefährdenden Schrift kommt [...] fast ihrem
Verbot gleich. Sie bedeutet einen schweren Eingriff in die Rechte des Verfassers
und Verlegers. Darüber hinaus stellt sie eine empfindliche Beschränkung des
Informationsrechtes der Erwachsenen dar."
Das Problem: Wer bestimmt, was sittlich gefährdend ist? Nicht der einzelne mündige Bürger, sondern eine kleine Anzahl an Leuten, die sich zum Sittenwächter berufen fühlen. Daraus folgt auch, dass es sich nicht wirklich um jugendgefährdende Schriften handelt, die aussortiert werden, sondern um die subjektive Meinung einiger weniger und um politische Interessensgruppen gefährdende Schriften.
In einem Staat, der Leseverbote erteilt, kann es keine freien Bürger geben.
Montag, 19. Mai 2008
Ich kann selbst entscheiden, was ich lese
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1 Kommentar:
ich kann dem autor nur zustimmen. anstatt seine bürger zu bevormuden, sollte sie der staat lieber zu mehr selbstveratnwortung und kritischer vernunft erziehen....aber wie so oft geht er den viel einfacheren (und billigeren) weg und erlässt vorschriften und verbote.
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