Donnerstag, 10. April 2008

Der Staat und sein Bestreben

Wir bei "Libertas Bavariae" fragen uns oft wie man auf eine freie Gesellschaft hinarbeiten kann. Es erscheint dazu notwendig sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um zu sehen ob es da Parallelen gibt und eventuell Lehren daraus zu ziehen. Es sei angemerkt, dass wir keine Historiker sind und deshalb jeder Leser, der meint mehr zu wissen, herzlich dazu eingeladen ist Anmerkungen oder Korrekturvorschläge zu machen.

Meine These ist folgende:

Bestehende Regierungen/Staaten werden allmählich immer größer. Dieses Wachstum lähmt schließlich irgendwann die Wirtschaft. Wenn Regierungen/Staaten nicht von außen zerstört werden, werden sie wirtschaftlich (und moralisch) immer schwächer, bis sie schlussendlich zusammenbrechen oder von innen gestürzt werden.

Die Geschichte gibt zwar Beispiele für das Auflösen der Macht eines existierenden Staates, aber die Tendenz zum stetigen Wachsen desselbigen überwiegt. Das trifft nicht nur auf moderne Demokratien zu, sondern auch auf frühere Monarchien und wahrscheinlich alle Staaten in der Geschichte.


Aus dieser These ergibt sich folgende Schlussfolgerung in Bezug auf Freiheit:

Die Freiheit fand sich immer dort, wo Staaten noch nicht gewachsen sind. Nach dem Zusammenbruch oder Sturz einer Regierung existieren Freiheiten solange bis der Staat wieder größer wird.

Ein Beispiel dafür wäre das Römische Reich. Auf seinem Höhepunkt gab es ein großes Maß an Freiheit. Während seines Verfalls dagegen versuchte ein gigantischer bürokratischer Apparat die Wirtschaft durch viele Vorschriften zu stärken (Stichwort Regulierung).

Es ist allerdings generell schwierig, Beispiele oder Beweise zu finden, die diese These unterstützen. Das liegt daran, dass Staaten wohl besser darin sind Aufzeichnungen anzufertigen als Privatpersonen oder -organisationen. So sind diese Aufzeichnungen die einzigen , die uns heute vorliegen.

Zu der Frage wie ein Staat entsteht weiß Franz Oppenheimer eine gute Antwort.
Er ist der Auffassung, dass jeder Staat „seiner Entstehung nach ganz und seinem Wesen nach auf seinen ersten Daseinsstufen fast ganz eine gesellschaftliche Einrichtung (ist), die von einer siegreichen Menschengruppe einer besiegten Menschengruppe aufgezwungen wurde mit dem einzigen Zwecke, die Herrschaft der ersten über die letzte zu regeln und gegen innere Aufstände und äußere Angriffe zu sichern. Und die Herrschaft hatte keinerlei andere Endabsicht als die ökonomische Ausbeutung der Besiegten durch die Sieger. Kein primitiver »Staat« der Weltgeschichte ist anders entstanden...“.

Der Staat ist also dazu da Herrschaft auszuüben. Aber wie sieht es aus mit unserer Demokratie? Hat sie dieses Problem nicht ausgemerzt?
Keineswegs. Der Begriff "Herrschaft" steckt hier schon in dem Wort selbst (-kratie). Die Demokratie ist nur eine andere Herrschaftsform als beispielsweise die Oligokratie oder Monokratie, in der die Mehrheit bestimmt was mit der Minderheit geschieht. Das hat auch Benjamin Franklin schon erkannt, als er sagte: "Demokratie ist, wenn ein Schaf und zwei Wölfe bestimmen, was die nächste Mahlzeit ist."
Für den Einzelnen macht es keinen Unterschied, ob er von einem Diktator oder den Massen unterdrückt wird.
Von daher meine Forderung: Weniger Staat, mehr Freiheit!

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